Seit Wochen hatte ich den Termin beim Hautarzt herbeigesehnt. Ich hatte wieder dieses Ekzem, wie so oft im Winter. Es beginnt eigentlich immer an den gleichen Stellen: zwischen den Fingern und an deren Seiten. Es juckt und viele kleine, mit Zellwasser gefüllte Bläschen erscheinen (Bild B). Manchmal pikse ich sie auf, manchmal warte ich ab. Dann juckt es oft so unerträglich, dass ich mir beim Händeabtrocknen, weil es so guttut, mit dem rauen Handtuch doch alles aufreibe. Im Anschluss werden die Stellen furchtbar trocken und rissig (Bild A), aber bevor alles heilen kann, tauchen auch schon die neuen Bläschen auf und das Ekzem breitet sich aus. Man muss nicht lange bei Google suchen, um die Diagnose zu stellen: Dyshidrosis. Ursache? Kontaktallergie oder Neigung zu atopischen Ekzemen (Neurodermitis). Das Thema ist mir nicht neu, meine Allergie-Liste ist lang und mit Hautausschlägen habe ich seit meiner Kindheit zu tun. Mal in den Armbeugen und Kniekehlen, Mal an den Knöcheln und besonders schlimm war es zweimal im Gesicht. Als Jugendliche und als junge Frau war das eine üble Zeit für mich. Verschrieben werden dann die üblichen Cortison-Salben und man wird wieder nach Hause geschickt. Ich weiß also nicht, was ich mir diesmal anderes von der Ärztin erhofft habe.
„Sie sind Atopikerin, da können Sie leider nichts machen.“
Ob es ein Mangel sein könnte, frage ich? „Nein.“
Ob es auch ein Pilz sein könnte? „Nein, ein Pilz sieht anders aus.“
Ich kann der Ärztin noch einen Termin zum Epikutantest abringen. Diesen Test auf Kontaktallergien habe ich bisher noch nicht gemacht. Er wurde mir von den vielen Ärzten komischerweise auch nie angeboten. Ich darf also gespannt sein. Mit einem Rezept für eine Mometasonfuroat-Salbe und eine neue Handcreme gehe ich traurig nach Hause. Meine Hand ist schlimm dran: offen, gerötet, total trocken und sie tut weh. Die Haut spannt so sehr, dass ich den linken kleinen Finger gar nicht knicken kann. Im Alltag ist diese Hand auch quasi unbenutzbar, mit einem 8 Monate alten Baby eine unschöne Sache. Die Salbe wird helfen, aber bricht es dann wieder aus? Irgendwann tritt bei mir normalerweise Besserung ein und das Ekzem ist dann für ein paar Monate verschwunden.
Wie viele andere Leidgeplagte glaube ich nicht daran, dass man „nichts“ dagegen tun kann. Vielleicht war ich deshalb so enttäuscht von dem Arztbesuch. Ich hatte mir mehr Informationen erhofft, mehr Ideen, was es sein könnte. Ich meide schon bestimmte Lebensmittel und Inhaltsstoffe, aber so richtig schlau bin ich noch nicht daraus geworden. Als Biologin glaube ich nicht an Homöopathie und weiß, dass der Körper eine riesige biochemische Maschine ist. IRGENDETWAS muss es sein! Wenn mir meine Ärzte nicht genug Zeit schenken können, um diese Frage zu beantworten, gehe ich eben selber auf die Suche und nutze mein Know-how als Wissenschaftlerin.
Und damit auch andere etwas davon haben, gibt es jetzt diesen Blog.
Bis bald,
Juliane