Handpilz

Doch ein Pilz?

Erstellt mit Unterstützung von KI (ChatGPT/DALL·E).

Obwohl meine Hausärztin und auch die Hautärztin berichtet haben, dass es sich bei meinem Ekzem um keinen Handpilz handelt, wabert in meinem Kopf immer noch die Frage herum: „Was ist wenn es doch ein Pilz ist?“ Schließlich haben sie keine Probe entnommen. Ich kann diesen Gedanken nicht loslassen, denn als ich mal in einer besonders schlimmen Phase meines Ekzems steckte, probierte ich ohne Rücksicht auf Verluste einfach mal die Clotrimazol-Fußpilz Salbe meines Mannes. Überraschung: Der Juckreiz war quasi direkt weg und die Haut heilte besser ab. Das Ekzem verschwand nicht, aber es war eine deutliche Besserung zu merken (Achtung, ich bin keine Ärztin und dies ist keine Handlungsempfehlung! Dishydrosis, Hand- und Fußpilz sollten von einem Haus- oder Hautarzt behandelt werden!).

Wenn ich den Ärzten glaube und davon ausgehe, dass es nicht der typische Handpilz Tinea manuum ist, der durch Dermatophythen verursacht wird, warum hilft mir dann Clotrimazol? Ein schneller Nachschlag in der gelben Liste bringt folgende Information:

„Das antimykotische Wirkungsspektrum von Clotrimazol ist breit und umfasst Dermatophyten, Hefepilze (Sprosspilze), Schimmelpilze und dimorphe Pilze. Neben seiner antimykotischen Wirkung hemmt Clotrimazol auch die Vermehrung gram-positiver (Streptokokken/Staphylokokken/ Gardnerella vaginalis) und gram-negativer (Bacteroides) Mikroorganismen.“

Aha! Ich habe daher folgende Theorie: Da diverse Pilze und Bakterien zur ganz normalen Hautflora gehören ist vermutlich durch das Ekzem einiges ins Ungleichgewicht geraten und es vermehren sich Keime die bei einer gesunden Epidermis keine Chance hätten. Vielleicht lösen diese in Kombination mit den Bläschen ja sogar den schrecklichen Juckreiz aus? Man kratzt alles auf und die Keime können sich noch besser vermehren. Der Einsatz von Clotrimazol könnte in diesem Teufelskreis dann wie ein Staubsauger wirken, der die Haut wieder auf einen Nullzustand bringt, ohne zu sehr auszutrocken. Wenn es sich nicht um den typischen Handpilz handelt, heilt die Behandlung dann leider nur einige Symptome und nicht das Problem selbst.

Ich recherchiere weiter zu Handpilz und Dyshidrosis und entdeckte einen sehr interessanten Artikel von Prof. Dr. med. Peter Andreas Mayser des Universitätsklinikums Gießen und Marburg. In seinem Bericht „Papeln, Pusteln, Bläschen! Wann steckt ein Pilz dahiner?“ für doctors|today, einer Zeitschrift für Hausärzte, stellt er drei Fallbeispiele vor, von denen einer für Dyshidrosis-Leidgeplagte vielleicht die Erlösung bedeutet. Ein Fußpilz hat bei einem jungen Mann ausgestrahlt und für die Bläschenbildung an den beiden Handflächen gesorgt. Bei diesem Phänomen handelt es sich um sterile Fernreaktionen (Mykide) aufgrund der starken Immunreaktion auf den Fußpilz. Laut Wikipedia, tritt dies oft an den Händen auf und es kommt zu Bläschenbildung und starkem Juckreiz!

Fußpilz habe ich leider nicht (… das klingt irgendwie falsch), dafür aber jeden Winter ziemliche Probleme mit der Kopfhaut. Dieses Jahr ist es selbst im Sommer noch stark. Es bilden sich richtige Plaquen, so wie es auch bei Schuppenflechte der Fall ist. Man lässt am besten die Finger davon, sonst kratzt man sich an manchen Stellen richtig die Haare weg. Ist das vielleicht der Pilz, der auf meine Finger ausstrahlt? Ich mache einen neuen Arzttermin und beschließe mich noch besser um meine Kopfhaut zu kümmern. Da man diese Stellen nicht sieht und sie mich nicht beeinträchtigen, habe ich bisher dort außer Shampoowechsel und andere Föntechniken nichts weiter probiert.

Im Artikel von Herrn Dr. Mayser kann ich noch folgendes entdecken:

Eine Reihe von Differenzialdiagnosen ist bei dyshidrotischen Veränderungen zu bedenken: a) eine Dyshidrose im Rahmen einer atopischen Diathese, b) eine Kontaktallergie (z. B. im Bereich der Schuhe durch Lederfarbstoffe oder Kleber mit Streureaktionen im Bereich der Hände), c) ein hämatoenes Kontaktekzem auf die systemische Aufnahme von Allergenen wie Nickel (auch im Zigarettenrauch) oder Perubalsam, d) medikamentöse allergische Reaktionen (z. B. Penizillin-Antibiotika), e) psychogen bei emotionalen Stressreaktionen, f) idiopathisch, ohne dass eine Ursache erkannt werden könnte, und letztlich g) bei sekundärer Eintrübung der Bläschen auch die Psoriasis pustulosa palmaris et plantaris. Mikroskopischer Pilznachweis und -kultur sind diagnostisch entscheidend.

Prof. Dr. Mayser (2016) in doctors|today/Der Allgemeinarzt; 38 (5) Seite 30-33

Perubalsam? Was zum Geier ist das denn? In meiner ganzen Zeit als Allergikerin hab ich davon noch nie gehört und erste Recherchen klingen sehr vielversprechend! Hier werde ich weiter machen!

Bis bald,

Juliane

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Recherchen über Dyshidrosis im Urbia-Forum

Im letzten Beitrag habe ich beschlossen nicht auf meine Hautärztin zu hören und selbst auf die Suche nach der Ursache für meine Bläschen an den Händen zu gehen. Die Google Suche nach Dyshidrosis Beiträgen hat einige spannende Forumsbeiträge hervorgebracht. Da ich vor einiger Zeit selbst ein Kind bekommen habe und sowieso sehr oft im Urbia-Forum unterwegs bin, habe ich mit meiner Recherche dort begonnen.

Es heißt ja Frauen leiden häufiger und Dyshidrosis als Männer. Womit könnte das zu tun haben? Hormone? Kosmetik? Putzmittel? Gemüse schneiden? Es haben sich jedenfalls einige Beiträge zu den juckenden Bläschen in diesem Forum finden lassen. Zum Zeitpunkt meiner Suche waren es 22 und es meldeten sich ca. 40 Betroffene. Alles Frauen (natürlich, es ist ja auch ein Forum für Frauen), wobei die ein oder andere Userin aber auch von ihrem Mann berichtete. Die meisten hatten die Bläschen an den Händen, nur drei an den Füßen und oft war Neurodermitis für die Betroffenen bereits ein Thema. Die Analyse der Beiträge ist gar nicht so einfach, denn es ist natürlich unklar, ob es sich bei den vielen Berichten wirklich um Dyshidrosis handelt oder doch um Hitzebläschen, Hand-Fuß-Mund, Krätzmilben oder um einen Handpilz, aber so ist das nun mal wenn man in Foren nach Antworten sucht.

Einige Beiträge klingen aber vielversprechend und sind ziemlich sicher von Dyshidrosis-Leidgeplagten verfasst worden, sodass ich doch einige Informationen zusammen tragen konnte. Interessanterweise fingen die juckenden Bläschen bei manchen Frauen während der Schwangerschaft an, bei manchen nach der Geburt und manche hatten es schon jahrelang vorher. Die Schwangerschaft an sich scheint zumindest nicht Auslöser der Dyshidrosis zu sein. Ich selbst litt auch bereits einige Jahre vorher an dem Handekzem und glaube sogar, dass es während der Schwangerschaft an den Händen besser war. Ich habe es darauf geschoben, dass mein Immunsystem wegen des Babys herabgesetzt war und ich daher nicht so empfindlich auf Allergene reagierte. Heuschnupfen hatte ich in diesem Jahr auch so gut wie gar nicht.

Trigger für Dyshidrosis

Aber zurück zum Urbia-Forum, in dem auch von einigen Triggern und Hilfemaßnahmen berichtet wurden – eventuell hilft jemandem diese Übersicht.
Zunächst die Trigger. Diese sind oft schwierig herauszufinden, da man im Nachhinein überlegen muss, woran es (dieses Mal) gelegen haben könnte. Die folgenden Trigger wurden mehrfach als Ursache vermutet oder waren gesichert der Auslöser:

Trigger
Häufiges Händewaschen und Nutzung zu scharfer Seifen
Gemüse schneiden
Gerbstoffe (Schuhe)
Sommer, Wärme und Schwitzen
Kälte und trockene Heizungsluft
parfümierte Seifen
Geschmacksverstärker
Duft – und Konservierungsstoffe (z.B. Methylisothiazolinone)
Desinfektionsmittel
Milch und Fleisch
Schlechte Ernährung
Natriumdisulfit
Metalle (z.B. Nickel)

Dyshidrosis: Und was hat geholfen?

Von echtem Aloe-Gel, selbst angerührten Pasten aus Kurkuma und Kokosöl bis zum Dachs- und Murmeltierfett war alles an Salben und Cremes dabei. Sehr Interessant: Eine Userin hat sogar über Besserung berichtet, seit dem sie gar keine Cremes mehr benutzt. Ein Pilz wurde ausgeschlossen und ihr Arzt vermutet eine Kontaktallergie. Zumindest bei mir hat außer Cortison und Tacrolimus-Salben vom Arzt weder cremen noch nicht eincremen wirklich geholfen. Selbst meine geliebte Zinksalbe scheint mir dieses Jahr mehr Probleme zu machen als zu helfen. Eine Kontaktallergie zu Metallen (Türklinken, Münzgeld) habe ich bei mir nie richtig ausgeschlossen, daher bin ich auf meinen Epikutantest gespannt. Wie dem auch sei: Zur Linderung des Juckreizes wurden öfter Tannolact-Produkte für Bäder oder als Salbe empfohlen. Klar, all diese Produkte bekämpfen Symptome (Trockenheit, Juckreiz) aber nicht den eigentlichen Auslöser.

Einige wenige haben berichtet, dass Ihnen dauerhaft folgende Dinge geholfen haben:

  • Das Tragen von Baumwollhandschuhen und Gummihandschuhen beim Kochen und Putzen.
  • Radikale Ernährungsumstellung
  • Solarium
  • Darmreinigung
  • Meidung des Triggers (z.B. Desinfektionsmittel, Cremes, Methylisothiazolinone)
  • PUVA-Therapie
  • Hände immer sehr gut abtrocknen

Sind Duft- und Konservierungstoffe schuld?

Sehr interessant ist diese Antwort von Thadeus73 in diesem Beitrag:

„Hallo judydm,
vermutlich leidest Du unter einem allergisch bedingtem Handekzem, das beispielsweise durch Duft- und Konservierungsstoffe (z. B. Methylisothiazolinone) sowie Nickel (z. B. Modeschmuck, Münzgeld) ausgelöst werden kann. Keinesfalls solltest Du zum Händewaschen desinfizierende Seifen oder überhaupt Desinfektionsmittel verwenden, da diese die Hautbarriere schädigen. Auch Dein Spülmittel sollte keine Duftstoffe oder Methylisothiozolinone enthalten. Das gilt auch für andere Körperreinigungs- und Pflegeprodukte, die Du verwendest.“

Diese Angabe ist erstaunlich konkret und eine schnelle Google-Suche ergibt zahlreiche Artikel die auf die allergene Wirkung dieses Konservierungsstoffes eingehen. Seit 2017 ist der Stoff in Leave-on Kosmetikprodukten sogar verboten. Aha, das klingt doch nach einem guten Anhaltspunkt für meine weiteren Recherchen! Dann geh ich mal die Inhaltsstoffe auf meinen Seifen und Putzmittel überprüfen….

Bis bald!

Juliane

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